Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Studienfachberaterin für das B.A. Praxismodul
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Sprechstunde (ab 2. Februar 2023): Do 13 bis 15 Uhr, nach Voranmeldung per E-Mail
Ansprechpartnerin für den Regionalbereich "Südasien"
Südasien wird als Teil des asiatischen Kontinents unterschiedlich definiert. Aus geographischer Sicht besteht Südasien beispielsweise aus der vom Indus, Ganges und Brahmaputra eingefassten Ebene und der daran anschließenden indischen Halbinsel, und wird durch den Hindukush im Nordwesten, die Gebirgskette des Karakorum im Norden und den Himalaya im Nordosten abgetrennt. Im Süden wird der indische Subkontinent vom Indischen Ozean umschlossen. Laut UN-Definition, die sich an Ländergrenzen orientiert, gehören neben Indien auch Pakistan, Bangladesh, Sri Lanka, Nepal, Afghanistan, Bhutan und die Malediven zu Südasien. Gemessen an der Einwohnerzahl, der Warenproduktion, dem Bruttosozialprodukt und dem ökonomischen Wachstum macht Indien einen größeren Anteil aus als alle übrigen Nachbarländer zusammen.
In einem so definierten Südasien leben etwa 25 Prozent der Weltbevölkerung, davon zwei Drittel in Indien, das 72 Prozent der Gesamtfläche Südasiens einnimmt. Zwischen diesen südasiatischen Ländern gibt es viele Gemeinsamkeiten, die Ausdruck sozio-kultureller sowie religiöser Dynamiken sind, welche die gesamte Region im Kontext des Aufstiegs und Niedergangs verschiedener Großreiche über die Jahrhunderte geprägt haben. Es gibt in Südasien aber auch große lokale Unterschiede, sowohl hinsichtlich der Sprachgruppen (Indo-Iranisch, Dravidisch, Tibeto-Burmesisch und Munda), mit insgesamt rund 650 Sprachen, als auch hinsichtlich der religiösen Diversität. Während in Indien und Nepal Hindus in der Mehrheit sind, leben in Pakistan, Bangladesh und den Malediven überwiegend Muslime, und in Bhutan und Sri Lanka hauptsächlich Buddhisten. Diese drei Religionen, welche in Bezug auf Vorstellungen und Praktiken intern wiederum stark differenziert sind, gehen einher mit komplexen sozialen Ordnungen und sie beeinflussen die Organisation des Alltagslebens und bestimmen kommunale Konflikte in den jeweiligen Regionen. Zu den weiteren religiösen Gruppen, die für einzelne Gebiete Südasiens prägend sind, gehören Sikhs, Jains, Parsen, Thomas-Christen und Ahmadiyya sowie die diversen Stammesgesellschaften (Adivasi) des Subkontinents mit ihren vielfältigen religiösen Praktiken. Diese Diversität bietet eine Vielzahl interessanter Forschungsfelder für Kultur-und Sozialanthropologen, die vorzugsweise in intensiven ethnographischen Feldforschungen erschlossen werden und mit einer ebenso großen Bandbreite wissenschaftlicher Diskurse der Südasienethnologie verbunden sind.
Die Forschungstätigkeiten und Kooperationen mit Universitäten im Osten (besonders Odisha) und Westen (Gujarat und Maharashtra) Indiens kennzeichnen das besondere Forschungsprofil der Frankfurter Ethnologie und ergänzen die Südasienschwerpunkte an anderen Instituten in Deutschland. Studierende finden in diesen Schwerpunktregionen viele Anknüpfungspunkte für ihre eigenen Forschungsprojekte.
University of Mumbai (Maharashtra), Indien
Utkal University (Bhubaneswar, Odisha), Indien
University of Sambalpur (Sambalpur, Odisha), Indien
Habilitationsprojekt (laufend)
Erste Post-Doc-Forschung (2008–2011): Eberhard Karls Universität Tübingen
Promotion (2001–2006): Freie Universität Berlin